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TRAGEN

Leitung: Martin

Dabei: Peter, Lorenz, Stefan, Jörg, Philippe, Martin und Alain.

 

Spezielles:

Wir trafen uns bei Peter zuhause, wo wir von ihm und seinem Pfleger Bart(holomäus) herzlich empfangen wurden.

 

Einstieg:

Im Einklang mit dem übergeordneten Thema "TRAGEN", haben wir unseren derzeit beeinträchtigten Peter auf unseren Händen getragen und über unsere Köpfe gehoben. Ähnlich wie bei der Feuerlauf-Übung, die einigen von uns bekannt ist, fühlt man sich von den Mitmenschen gestützt und getragen, und für einen kurzen Moment schwerelos.

 

Befindlichkeit:

Eine beginnende chemieüberladene Therapie kann  belastend sein, vor allem wenn Mann sich fit und unternehmungslustig findet. Eine weitere Sorge kann die Frage sein: "Wie viel wollt ihr mir noch an Aufgaben übertragen?" oder auch "Wieviel Zweisamkeit ertrage ich tatsächlich?". Fehlende Ausdruckskraft kann vermutlich ebenso Gewicht auf die Psyche ausüben.  Gemeinsam getragene Verantwortung für ein Familienmitglied kann auf die Dauer zur Belastung werden. Auch sind durch Pflichtbewusstsein selbst aufgebürdete Tätigkeiten, manchmal körperlich schwer zu schultern.

Trotz all der unangenehmen Situationen gibt es doch auch sehr viele positive Lichtpunkte wie  anstehende Ferien, Energie und Mut durch Gemeinschaft, Freude an der Arbeit oder bevorstehende Lebensraum-Veränderungen.

 

Thema:

Martin leitete eine interessante Diskussionsrunde ein, indem er die Frage stellte: "Wann hast du zuletzt etwas Schweres getragen?" Dabei wurden Erlebnisse aus den drei Bereichen des Körpers, des Geistes und der Seele vorgebracht. Selbstverständlich wurden auch die Anzeichen, Auswirkungen und Lösungen dafür diskutiert.

Belastungen entstehen oft im Alltagstrubel, sei es in der Familie, im Verein oder bei der Arbeit. Oft besteht das größte Gewicht aus der Ansammlung vieler kleiner Verpflichtungen, sprich den Anforderungen von Mitmenschen. Die Auswirkungen zeigen sich sowohl in der körperlichen Verfassung als auch in beginnenden Depressionen. Abhilfe kann geschaffen werden, indem man Zeit gewinnt durch das Aussitzen, Therapiesitzungen oder indem man einfach die Reißleine zieht und sich von Verpflichtungen befreit.

Um die Atmosphäre etwas aufzulockern, wurde eine Ja/Nein-Fragerunde durchgeführt, bei der die Männer mit entsprechenden Karten antworten konnten. Dabei wurden Fragen zu Lieblingskleidung, Verantwortung und getragenen Statussymbolen wie dem Schweizerkreuz oder der Krawatte gestellt, was zu lustigen Diskussionen führte.

Es wird deutlich, dass dieses Thema sehr ernst sein kann, aber auch eine große Reichweite hat, auf die wir uns gerne eingelassen haben.

 

 

Der Abend wurde durch die offerierten Vesper von Lorenz und Stefan, es gab eine Art Pizzabrot und frisches Gemüse + etwas Wein, erfolgreich abgerundet.